Erster Platz bei Veronika-Fialka-Moser-Diversitätspreis

Basic life support courses for refugees are feasible and induce awareness and commitment towards lay rescuer resuscitation in a new population group

Um die bewusste Auseinandersetzung mit Diversität an der Medizinischen Universität Wien gezielt zu fördern, vergibt die MedUni Wien den Veronika-Fialka-Moser-Diversitäts-Preis. Damit sollen Leistungen in diesem Bereich honoriert und Vielfalt sichtbar gemacht werden. Der Preis ist nach Veronika Fialka-Moser, Professorin für Physikalische Medizin, benannt, um ihre langjährigen Verdienste im Bereich Diversity Management an der MedUni Wien zu würdigen.

Der Erste Platz in der Kategorie Forschung erging an Puls-Mitglied Dr. Sebastian Schnaubelt (Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien) und die Puls-Co-AutorInnen: 

  • Dr. Mario Krammel
    Chefarzt der Berufsrettung Wien, geschäftsführender Präsident Puls
  • Dr. Christoph Schriefl
    Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien
  • Univ. Lektor Dr. Florian Ettl
    Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien, Vorstandsmitglied Puls
  • Univ. Prof. Alexander Niessner
    Univ. Klinik für Innere Medizin II
  • Univ. Prof. Hans Domanovits
    Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien
  • Priv. Doz. Dr. Patrick Sulzgruber
    Univ. Klinik für Innere Medizin II MedUni Wien, Teamleitung Wissenschaft und Forschung Puls

Summary:
Das Forschungsprojekt, das von Puls in Zusammenarbeit mit der MedUni und der Berufsrettung durchgeführt wurde, hatte das Planen, Etablieren und Durchführen von Basic-Life-Support-Kursen (Basis-Wiederbelebungskurse) für geflüchtete Menschen und deren wissenschaftliche Begleitung und Auswertung zum Inhalt. Es wurden ein Verein gegründet, Mitglieder angeworben und geschult, der Kontakt zu den jeweiligen (politischen oder anderen) Entscheidungsträgern gesucht, und ein wissenschaftliches Konzept erarbeitet.

Schließlich wurden etwa 200 geflüchtete Menschen (der Großteil in Unterbringungszentren) geschult und wissenschaftlich beobachtet. Durch die Gewinnung von Native Speakern der unterschiedlichen Sprachen und Beratern für die unterschiedlichen Kulturkreise und Heimatländer konnte eine Vermittlung der Inhalte und eine korrekte Auswertung von Fragebögen und Interviews für die wissenschaftliche Begleitung sichergestellt werden.

Das Abbilden einer Machbarkeit von Reanimationskursen einerseits, und deren nachhaltiger Impact auf die Bevölkerungsgruppe der Geflüchteten im Speziellen und auf die Gesamtbevölkerung im Allgemeinen waren die Hauptziele der Forschungsarbeit. Durch die geplante Publikation der Ergebnisse soll EntscheidungsträgerInnen eine Basis geboten werden, die Vermittlung von Gesundheitsfragen (und insbesondere die wichtige Kenntnis der Wiederbelebung) in der Gruppe der Geflüchteten und MigrantInnen zu etablieren. Hier kann sowohl der Gruppe als solcher zu mehr Selbstvertrauen und Problemlösungskompetenz verholfen werden, als auch deren Integration in die Gesamtbevölkerung gestärkt werden (Stichwort Flüchtling rettet einer/m zusammengebrochenen PassantIn das Leben).  

Hinweis:

Weitere Informationen zum Nachlesen finden Sie auf der Website der Medizinischen Universität Wien

Foto: Vizerektorin Michaela Fritz, Preisträger Sebastian Schnaubelt (c) Medizinische Universität Wien

ERC-Leitlinien 2021: Was ist neu in der Reanimationsbehandlung?

Webinar: 29. März 2021, 18:00 bis 19:30 Uhr

Puls bietet in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und der Berufsrettung Wien die aktuellen ERC-Leitlinien kompakt aufbereitet in einem Webinar an. Die Vortragenden präsentieren dabei nachstehende Inhalte und stehen für Fragen zur Verfügung:

  1. Leitlinienprozess – wie Guidelines entstehen
    Vortragender: Dr. Matthias Müller | Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien
  2. Basic Life Support und AED Anwendung
    Vortragender: Dr. Mario Krammel | Chefarzt Berufsrettung Wien
  3. Advanced Life Support – alles neu oder doch ein alter Hut?
    Vortragender: Dr. Alexander Nürnberger | Univ. Klinik für Notfallmedizin MedUni Wien

Zum Webinar anmelden (klicken)

HINWEIS: Den Anmeldelink senden wir allen angemeldeten TeilnehmerInnen kurz vor der Veranstaltung zu.

HINWEIS: Diese Veranstaltung ist mit 2 Fortbildungsstunden (MA70) entsprechend SanG sowie 2 DFP-Punkten (ÖÄK) anrechenbar.

Hohe Qualität der Reanimation auch unter Covid-Bedingungen sichergestellt

Die Universitätsklinik für Notfallmedizin von MedUni Wien und AKH Wien zählt zu den weltweit führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Rettungsmedizin und der Wiederbelebung nach Herzstillstand. In einer gemeinsamen Studie von Puls, MedUni und Berufsrettung Wien konnte gezeigt werden, dass die hohe Behandlungsqualität auch unter Covid-Schutzmaßnahmen sichergestellt werden kann. In lebensnahen Szenarien führten die NotfallsanitäterInnen der Berufsrettung Wien Wiederbelebungsmaßnahmen in voller Schutzausrüstung durch.

„In der nun im Top-Journal ‚Resuscitation‘ zur Publikation angenommenen Studie konnten wir zeigen, dass die hohe Qualität der Wiederbelebungsmaßnahmen auch unter Covid-Vollschutz aufrecht erhalten werden kann“, so Studien-Erstautor Dr. Calvin Lukas Kienbacher. „Wir haben dabei sowohl die Wirksamkeit der Reanimation selbst, als auch die körperliche Belastung der HelferInnen untersucht.“ „Die Wiederbelebung nach Kreislaufstillstand, zum Beispiel im Rahmen des ‚plötzlichen Herztods‘, zählt zu den herausforderndsten Maßnahmen in der Rettungs- und Notfallmedizin.  Umso wichtiger ist es, dass diese oft lebensrettenden Maßnahmen auch in der derzeitigen Situation in der gewohnt hohen Qualität durchgeführt werden können.“ ergänzt Mario Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien und geschäftsführender Präsident von Puls.

Ziel: Frühere Studien legten nahe, dass die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung die Qualität der der Intensivmedizin beeinträchtigt. Untersucht wurde der Einfluss von persönlicher Schutzausrüstung auf die präklinische Reanimation durch Rettungsdienstpersonal.

Methoden: Randomisierte, kontrollierte, non-inferiorityTriple-Crossover-Studie. Achtundvierzig Notfallssanitäter randomisiert in Zweierteams, führten 12 Minuten Basic Life Support an einer Übungspuppe durch. Drei Szenarien wurden in einer randomisierter Reihenfolge durchgeführt:

  • Ohne persönliche Schutzausrüstung, mit persönlicher Schutzausrüstung
  • mit persönlicher Schutzausrüstung einschließlich einer Filtermaske (FFP) 2 mit Ventil und
  • mit persönlicher Schutzausrüstung einschließlich einer FFP2-Maske ohne Ventil.

Als primärer Endpunkt wurde die Drucktiefe der Thoraxkompression definiert. Zu den sekundären Endpunkten gehörten andere Messungen der Reanimationsqualität, die subjektive Erschöpfung sowie die Vitalparameter der Helffer, einschließlich deren endtidalem CO2.

Schlussfolgerung: PSA, einschließlich Masken mit und ohne Exspirationsventil, ist sicher in der Anwendung ohne Bedenken hinsichtlich der Beeinträchtigung der HLW-Qualität.

Zitation: The use of personal protection equipment does not impair the quality of cardiopulmonary resuscitation – A prospective triple-cross over randomised controlled non-inferiority trial

Open AccessPublished: January 29, 2021 DOI: https://doi.org/10.1016/j.resuscitation.2021.01.021

Calvin Lukas Kienbacher, Jürgen Grafeneder, Katharina Tscherny, Mario Krammel, Verena Fuhrmann, Maximilian Niederer, Sabine Neudorfsky, Klaus Herbich, Wolfgang Schreiber, Harald Herkner, Dominik Roth

Smartphone-basierter Einsatz von kommunalen Ersthelfern bei außerklinischem Herzstillstand – Statements einer internationalen Konsenskonferenz

Für Österreich war Puls im Rahmen der internationalen Konsensuskonferenz 2019 in Greifswald vertreten und stellte die Wiener Lebensretter App vor. Aktuell erschien eine wissenschaftliche Publikation mit den Kernstatements und Empfehlungen für Smartphone-basierte Alarmierungssysteme für Ersthelfer.

Hintergrund: In den letzten zehn Jahren hat die Smartphone-basierte Aktivierung von Ersthelfern bei präklinischem Herzstillständen in ganz Europa viel Aufmerksamkeit und Popularität gewonnen. Es wurden verschiedene Programme etabliert. Interessanterweise gibt es erhebliche Unterschiede in der Technologie, im Ausbildungsstand der First Responder und im Grad der Integration in den prähospitalen Rettungsdienst. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über den aktuellen Stand in fünf europäischen Ländern, zeigt Gemeinsamkeiten und Kontroversen auf und stellt Konsenserklärungen vor, die auf einer internationalen Konferenz mit der Absicht erarbeitet wurden, die öffentliche Entscheidungsfindung über zukünftige Strategien zu unterstützen.

Methoden: In einer Konsensus-Konferenz wurde ein dreistufiger Ansatz gewählt:

  • Präsentation aktueller Forschungsergebnisse aus fünf europäischen Ländern;
  • Workshops, in denen die Evidenz unter den Zuhörern diskutiert wurde, um Konsensus-Statements zu generieren;
  • anonyme Echtzeit-Abstimmung unter Anwendung der modifizierten RAND-UCLA Appropriateness-Methode zur Annahme oder Ablehnung der Statements. Das Konsensus-Panel zielte darauf ab, alle an diesem Thema beteiligten Akteure zu repräsentieren.

Ergebnisse: Während 21 von 25 generierten Statements Zustimmung fanden, wurde nur für 5 von ihnen ein Konsens gefunden. Eine Aussage wurde abgelehnt, jedoch ohne Konsens. Die Mitglieder der Konsenskonferenz bestätigten, dass Ersthelfersysteme Leben rettet. Weiters wurde die wichtige Rolle der Rettungsleitstellen anerkannten und landesweit einheitliche Strategien gefordert.

Schlussfolgerungen: Die Mitglieder der Konsenskonferenz bestätigten, dass die Smartphone-basierte Aktivierung von First Respondern zu plötzlichem Herzstillstand Leben rettet. Die Aussagen der Konsenskonferenz können der Öffentlichkeit, den Gesundheitsdiensten und den Regierungen dabei helfen, das Potenzial dieser Systeme voll auszuschöpfen, und gleichzeitig aufzeigen, welche Bereiche noch wissenschaftlich belegt werden müssen.

Zitation: Metelmann et al., Scandinavian Journal of Trauma, Resuscitation and Emergency Medicine (2021) https://doi.org/10.1186/s13049-021-00841-1

Camilla Metelmann, Bibiana Metelmann, Dorothea Kohnen, Peter Brinkrolf, Linn Andelius, Bernd W. Böttiger, Roman Burkart, Klaus Hahnenkamp, Mario Krammel, Tore Marks, Michael P. Müller,Stefan Prasse, Remy Stieglis, Bernd Strickmann, Karl Christian Thies

HERZsicher in der Per-Albin-Hansson-Siedlung

In der Per-Albin-Hansson-Siedlung wurden kürzlich von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Bezirksvorsteher Marcus Franz, Harry Kopietz, Präsident des Vereins PULS, Mario Krammel, geschäftsführender Präsident des Vereins PULS sowie VertreterInnen von Wiener Wohnen und der IBA_Wien fünf neue Defibrillatoren in Betrieb genommen.

„Unser Ziel ist es, Wien zur ,HERZsichersten‘ Stadt zu machen. Gerade in Wohngebieten mit höherem Altersdurchschnitt, wie etwa hier in der Per-Albin-Hansson-Siedlung, kann die schnelle Verfügbarkeit eines Defibrillators im Ernstfall Leben retten“, erklärt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

„Durch die neuen Geräte in der Per-Albin-Hansson-Siedlung können sich vor allem Bewohnerinnen und Bewohner aus der Risikogruppe noch sicherer fühlen. In Favoriten gibt es bereits einige öffentlich zugängliche Defibrillatoren. Jeder einzelne erhöht die Sicherheit im Falle eines Notfalls. Jedes gerettete Leben zählt“, betont Bezirksvorsteher Marcus Franz.

„Ein großer Teil der plötzlichen Kreislaufstillstände geschieht in den eigenen vier Wänden. Daher ist es wichtig, dass nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in den Wohnhausanlagen Defis zur Verfügung gestellt werden“, so Harry Kopietz und Mario Krammel, Präsident und geschäftsführender Präsident des Vereins PULS.

Allein die fünf Defibrillatoren in der Per-Albin-Hansson-Siedlung Ost und im Olof-Palme-Hof schaffen mehr HERZsicherheit für die BewohnerInnen von 4.714 Haushalten.

Lebensrettende Hilfe durch rasche, gezielte Reaktion

Wiener Wohnen forciert als erste kommunale Hausverwaltung in Österreich die Ausstattung von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren. 17 große Wohnhausanlagen, in denen viele Menschen leben und im Notfall rasch zum Defibrillator greifen können, werden bis Ende des Jahres von Wiener Wohnen mit insgesamt 30 Defibrillatoren ausgestattet. So gibt es sie u.a. bereits im George-Washington-Hof im 10. Bezirk, im Karl-Seitz-Hof im 21. Bezirk oder Robert-Uhlir-Hof im 2. Bezirk. Hinweisschilder in den Stiegenhäusern und in den Außenbereichen der Anlagen sollen rasch auf die wertvollen Lebensretter aufmerksam machen.

Das Projekt wird mit der Unterstützung des Vereins PULS umgesetzt.

Die Kosten für die Installation sowie den laufenden Betrieb der Defibrillatoren trägt Wiener Wohnen, die MieterInnen werden mit keinen Mehrkosten belastet. Auch über die Stadt Wien App und auf wien.gv.at/stadtplan finden sich die Defi-Standorte der unmittelbaren Umgebung.

„Im Jahr 2030 werden vier von zehn WienerInnen über 60 Jahre alt sein. Besonders für die wachsende Gruppe der älteren Wienerinnen und Wiener können schnell erreichbare Defibrillatoren lebensrettend sein“, begrüßt Susanne Herbek, SeniorInnenbeauftragte der Stadt Wien, die Installation der 30 neuen Defis im Gemeindebau.

Rund 80 Prozent aller Fälle des plötzlichen Herztodes treten in den eigenen vier Wänden auf. Der Rettungsdienst ist zwar nur einen Anruf entfernt, aber im Notfall geht es um jede Sekunde. Wenn rasch ein Defibrillator zur Stelle ist, kann dies Leben retten.

Noch 2010 überlebten nur zehn von hundert Betroffenen einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses, mittlerweile sind es 20 Prozent. Schon durch wenige Handgriffe können Zeugen von lebensbedrohlichen Zwischenfällen effizient Hilfe leisten und so die Überlebenswahrscheinlichkeit auf mehr als 70 Prozent erhöhen.

HERZsichere Wiener Märkte

Im Rahmen der Initiative „HERZsichere Wiener Märkte“ wurde 15.10.2020 am Floridsdorfer Markt ein weiterer Defi in Betrieb genommen. Insgesamt machen 14 Defibrillatoren des Marktamtes die Wiener Märkte und Außenstellen des Marktamtes noch „herzsicherer“. Diese sind bewusst an stark frequentierten Märkten wie dem Naschmarkt, Brunnenmarkt oder Viktor-Adler-Markt sowie Außenstellen des Marktamtes installiert worden. Schließlich sind jede Woche 360.000 Menschen in diesen Bereichen unterwegs. „In Abstimmung mit dem Verein Puls haben wir darauf geachtet, das Netzwerk an bereits vorhandenen Defis im öffentlichen Raum bestmöglich zu ergänzen“, erklärt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil, „schließlich wollen wir die Infrastruktur unserer Märkte ständig verbessern und dazu gehört natürlich auch die Vorsorge für medizinische Ernstfälle.“ Die Defis sind von 0 bis 24 Uhr verfügbar und führen mittels Sprachanweisung im Ernstfall durch die Anwendung. Ein von der Gewista entwickeltes Schilderleitsystem weist im Bereich der Standorte sicher und schnell den Weg.

Stadtrat Peter Hacker zeigt sich erfreut darüber, dass durch diese Aktion an stark frequentierten Plätzen in Wien Defis für alle BürgerInnen uneingeschränkt zugänglich sind. Bezirksvorsteher Georg Papai schließt sich an, denn für ihn sei dies bereits der 71. auf der online-Plattform www.definetzwerk.at in Floridsdorf registrierte Defi. „Wir freuen uns“, so Gewista-CEO Franz Solta, „dass das von der Gewista entwickelte Defi-Leitsystem nun bereits auf acht Wiener Märkten richtungsweisend für die Herzsicherheit in Wien ist. Die Entfernung zu den Defis wird in lebensrettenden Sekunden angezeigt, in denen man diese erreichen kann – ein Defi hilft schließlich nur, wenn man diesen schnell zur Verfügung hat.“ Besonders stolz sei er darauf, dass es sich hierbei um das erste öffentliche Leitsystem zu Defis, das je in einer Stadt realisiert wurde, handelt. Die Botschaft bei der Lebensrettung mit einem Defi sei klar: „JEDE SEKUNDE ZÄHLT!“

Puls – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes hat den internationalen Tag der Wiederbelebung (16.10.2020) zum Anlass genommen, um den Defi am Floridsdorf feierlich in Betrieb zu nehmen. „Unsere Projekte basieren auf den Ideen der Puls-Fachleute, die wir gemeinsam mit verschiedenen Partnerorganisationen – im konkreten Fall mit der MA 59 (Marktamt) – umsetzen“, gibt Harry Kopietz, Präsident des Vereins, an und meint weiter: „Die Aufklärung der Bevölkerung und die Botschaft DU kannst nichts falsch machen – auch DEINE Hände können Leben retten  zählen neben dem Ausbau des Defi-Netzwerks und den Reanimationsschulungen zahlreicher ErsthelferInnen zu unseren wichtigsten Anliegen.“

„Jedes einzelne Leben zählt und als Notfallmediziner freut es mich besonders, dass durch die Initiative von Puls in Österreich, insbesondere im Großraum Wien, heute immerhin mehr als 20% der Betroffenen einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses qualitätsvoll überleben – vor 10 Jahren waren es nur 10%. Wenn man bedenkt, dass bei einer leblosen Person die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent abnimmt, wird klar, dass die rasche Hilfe durch Laien noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes oft die einzige Möglichkeit ist, einen Menschen wieder ins Leben zurückzuholen,“ meint Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von PULS und Chefarzt der Berufsrettung Wien abschließend.

Awarness-Bildung Reanimation

Schnelles Handeln bei Herzstillstand

Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von Puls, hat im Rahmen der Initiative Mini Med Studium einen Vortrag zum Thema Reanimation in Gänserndorf gehalten. Dabei wurden die TeilnehmerInnen über die aktuellen wissenschaftlichen Fakten informiert und praktisch an die Herzdruckmassage und den Einsatz eines Defis herangeführt.

Weltherztag am 29. September!

Die World Heart Federation (WHF) regt an, den heurigen Weltherztag am 29. September den „HerzensheldInnen“ zu widmen. Dabei sollen sich Menschen weltweit selbst das Versprechen geben und auch einhalten, sich um die eigene und die Herzgesundheit ihrer Verwandten und Freunde zu kümmern. Puls –Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes schließt sich diesem Aufruf an und widmet die heurige Kampagne dem Puls-Moment.

Der Puls-Moment
Der PULS-Moment ist der Moment, in dem klar ist, dass ein Mensch überlebt. Alle Betroffenen – also Überlebende, Angehörige, ErsthelferInnen – erleben diesen Moment aus verschiedenen Perspektiven auf unterschiedliche Art. Genau diese Emotion will die aktuelle Puls-Kampagne authentisch einfangen, weshalb ausschließlich Personen mit einer wahren Geschichte für die Sujets ausgewählt wurden. „Ich gratuliere dem Verein Puls zu der gelungenen Awareness-Kampagne 2020 und möchte insbesondere den Überlebenden und ErsthelferInnen, die sich nochmals auf dieses – ihr persönliches – Erlebnis eingelassen haben, meinen Dank aussprechen. Das ist nicht selbstverständlich und gibt uns anderen eine Ahnung davon, wie wichtig die Initiative Puls – Gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod ist“, meint Dr. Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister.

Gemeinsam machen wir Wien herzsicher
Obwohl in Österreich das Netz der Blaulichtorganisationen so dicht wie nirgends anders in Europa ist, liegt die Krankenhausentlassungsrate nach einem präklinischen Herzstillstand in Wien derzeit lediglich bei 20 Prozent. „Das heißt: Nur 20 von 100 PatientInnen überleben einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses“, gibt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von PULS und Chefarzt der Berufsrettung Wien an. Es heißt weiter, dass bei einer leblosen Person die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um etwa zehn Prozent abnimmt. Die rasche Hilfe durch Laien, noch bevor der Rettungsdienst eintrifft, sei oft die einzige Möglichkeit, einen Menschen wieder ins Leben zurückzuholen. Mit wenigen Handgriffen könne bei lebensbedrohlichen Zwischenfällen effizient Hilfe geleistet und die Überlebenswahrscheinlichkeit von derzeit rund 20 Prozent auf mehr als 70 Prozent erhöht werden, wenn ErsthelferInnen und Blaulichtorganisationen gemeinsam helfen.

Dabei gilt im Notfall: Nur Nichtstun ist falsch!
Prof. Harry Kopietz, Präsident von Puls, ergänzt: „Leider trauen sich aber nur die wenigsten aus Angst vor Fehlern und Unwissenheit einzugreifen. Wir haben daher dem Herztod den Kampf angesagt – denn jedes einzelne Leben zählt. Die Anzahl der Überlebenden konnte seit der Gründung von Puls drastisch erhöht werden. Darauf bauen wir auf, um die Überlebenschancen für Betroffene noch weiter zu erhöhen.“ Puls setze daher auf Aufklärung der Bevölkerung mit der Botschaft DU kannst nichts falsch machen – auch DEINE Hände können Leben retten. Parallel dazu werde der Ausbau des Defi-Netzwerkes in Wien vorangetrieben und man biete Schulungen für Projekt- und Blaulichtorganisationen sowie die Bevölkerung an. So sei es beispielsweise gelungen, in einem gemeinsamen Projekt mit Wiener Wohnen im heurigen Jahr mehr als 23.000 Gemeindebauwohnungen mit 30 öffentlich zugänglichen Defis zu versorgen und zwar ohne Mehrkosten für die MieterInnen zu verursachen.

Weitere Infos zur Puls-Kampagne „Der Puls-Moment“ anzeigen

Puls-Community-Event: 17.9.2020

Dieses außergewöhnliche Jahr hat uns alle sehr gefordert und vieles in Frage gestellt. Der plötzliche Herztod, für den wir uns alle engagieren, ist aber dennoch präsent. Puls-Mitglieder, Laien und Einsatzkräfte haben auch in dieser von Covid-19 überschatteten Zeit, Leben gerettet. Daher haben wir am 17.9.2020 zum Puls-Community-Event eingeladen, um die geretteten Leben zu feiern und die neue Puls-Kampagne „Der Puls-Moment“ zu präsentieren. – Selbstverständlich unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und Einhaltung der gebotenen Vorsichtsmaßnahmen: Mund-Nasen-Schutz, Abstand, Händedesinfektion.

Puls-Präsident Harry Kopietz bedankte sich eingangs bei den den Mitgliedern und Puls-Partnerorganisationen für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Dabei betonte er einmal mehr, dass Überleben nur durch rasche Hilfe couragierter Ersthelferinnen und Ersthelfer und den Einsatz eines in der Nähe befindlichen Defis möglich ist.

„Mir dieser emotionalen Kampagne wollen wir erneut ein Zeichen setzen und aufzeigen, wie wichtig diese Ersthilfe für die Betroffenen ist, damit sie nach erfolgter Reanimation weiterhin ein qualitätsvolles Leben führen können. Gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die Covid-19 Pandemie ist es wichtig, dass sich die Menschen nicht fürchten und hingreifen, um Leben zu retten“, führte Mario Krammel, geschäftsführender Präsident von Puls und Notfallmediziner, weiter aus.

So wurde für die Puls-Kampagne 2020, die nach einer Idee der Agentur Lumsden&Friends von Joachim Haslinger fotografisch umgesetzt wurde, bewusst der Mensch in den Fokus gerückt. Dabei ist es gelungen, die maximale Verdichtung des Erlebnisses, nämlich gerettet worden zu sein, im Wechselbad der Gefühle aus Angst, Hoffnung und Freude gemeinsam mit den Überlebenden herauszuarbeiten.

„Uns Dank gilt daher ganz besonders den Überlebenden, denn ohne ihre Bereitschaft, sich nochmals auf diesen Moment einzulassen, emotional noch einmal an diese Schwelle zu gehen, in sich hineinzuspüren und den Gefühlen freien Lauf zu lassen, wäre der starke Ausdruck in den Sujets nicht möglich,“ meinte Krammel abschließend und überreichte den Überlebenden und den LebensretterInnen die Puls-Ehrennadel.

Weitere Infos zur Puls-Kampagne „Der Puls-Moment“ anzeigen

Kampagnen-Partnerorganisationen:

Puls-Kampagne 2020: Der Puls-Moment

Die Puls-Awareness-Kampagne 2020 widmet sich dem Augenblick, in dem das Herz nach erfolgreicher Reanimation wieder zu schlagen beginnt. Der Puls-Moment beschreibt genau den Moment, in dem klar ist, dass ein Mensch überlebt. Alle Betroffenen erleben diesen Moment aus verschiedenen Perspektiven auf unterschiedliche Art:

  • ErsthelferInnen sind die Personen, die sich zumeist in unmittelbarer Nähe des Opfers befinden. Dies können Fremde, Angehörige, KollegInnen, PassantInnen, usw. sein. – Die emotionale Reaktion hängt davon ab, ob man die betreffende Person kennt oder ihr fremd ist.
  • Opfer kann jede Person sein, vom Säugling bis hin zum alten Menschen. – Plötzlicher Herzstillstand kann jede/n treffen, unabhängig von Parametern (wie zum Beispiel Alter, Geschlecht,…).
  • Einsatzkräfte lösen die ErsthelferInnen ab und übernehmen die weitere Versorgung.

Genau diese Emotion will die aktuelle Puls-Kampagne einfangen.

Dabei ist es wichtig, authentisch zu bleiben. Daher haben wir Gerettete und ihre ErsthelferInnen zusammen gebracht, um diesen Augenblick, der über Leben und Tod entscheidet, eindrucksvoll darstellen zu können. „Überleben ist nur durch rasche Hilfe couragierter Ersthelferinnen und Ersthelfer und den Einsatz eines in der Nähe befindlichen Defis möglich“, ist sich Harry Kopietz, Puls-Präsident, sicher.

Im Fokus der Aufnahme steht immer nur eine Person. Die Anwesenheit einer zweiten Person ist oft nur durch eine Hand auf der Schulter, am Kopf, in einer Umarmungsgeste oder einem Blick von außerhalb des Bildes spürbar. Fotografisch umgesetzt wurde die Idee der Agentur Lumsden&Friends von Joachim Haslinger, dem es durch seine empathische Herangehensweise gelungen ist, die maximale Verdichtung des Erlebnisses, nämlich gerettet worden zu sein, um das Wechselbad der Gefühle aus Angst, Hoffnung und Freude, gemeinsam mit den Überlebenden herauszuarbeiten. Es gelang ihm, eine Situation des Gebens und Nehmens, ein Sich-Einlassen auf den Moment und auf sich als Fotografen unter minimalistischem Einsatz von Equipement und Team zu erzeugen.

„Ganz besonders möchte ich mich bei den Überlebenden bedanken, denn ohne ihre Bereitschaft, sich nochmals auf diesen Moment einzulassen, emotional noch einmal an diese Schwelle zu gehen, in sich hineinzuspüren und den Gefühlen freien Lauf zu lassen, wäre der starke Ausdruck in den Sujets nicht möglich,“ meint Mario Krammel, geschäftsführender Präsident und Gründungsmitglied von Puls.

Gerade dieses Einlassen erfordert großes Vertrauen und Mut. Jede dabei aufkommende Reaktion war wichtig, Tränen der Freude, innige Umarmungen, ein verträumtes Lächeln oder ein lautes freudvolles Lachen. Fotografiert wurde an Orten des persönlichen Umfelds, am Ort des Geschehens oder aber an neutralen öffentlichen Plätzen; je nachdem, wo sich die Überlebenen am sichersten gefühlt haben.

„Mir dieser emotionalen Kampagne wollen wir erneut ein Zeichen setzen und aufzeigen, wie wichtig diese Ersthilfe für die Betroffenen ist, damit sie nach erfolgter Reanimation weiterhin ein qualitätsvolles Leben führen können. Gerade in Zeiten der Verunsicherung durch die Covid-19 Pandemie ist es wichtig, dass sich die Menschen nicht fürchten und hingreifen, um Leben zu retten“, sagt Mario Krammel, der auch Notfallmediziner ist, abschließend.

Kampagnen-Partnerorganisationen:

Kampagnen-Sujets: